Endlich ist Jiri Machacek, der ruhende Riese der Speedskater von Turnen und Freizeit Feuerbach, erwacht. Bei den Deutschen Meisterschaften im Doppelmarathon über 84,4 Kilometer im niedersächsischen Wendland explodierte er förmlich und setzte sein seit Monaten angedeutetes Potential um. Und wie! Mit neuem Vereinsrekord in 2:38 Stunden erreichte er Platz 10 in der Altersklasse 50, nebenbei verbesserte er nach halber Strecke seine Marathonbestzeit auf 1:16 Stunden.

Sein Mitstreiter Jürgen Schnepf, ebenfalls AK 50, verschaffte Machacek beim hektischen Start der ca. 100 Teilnehmer in den Altersklassen 40 und älter eine optimale Position. Bis Kilometer 10 zog er das Tempo auf über 30 km/h hoch, bot am langgezogenen Startanstieg Windschatten und führte ihn geschickt in die erweiterte Spitzengruppe.

Vier Runden mit fast perfektem Sahneasphalt galt es zu bewältigen.

„Ich war überrascht, wie gut ich mithalten konnte, besonders als ich meine Marathondurchgangszeit sah. Allerdings musste ich kaum kräfteraubende Führungsarbeit leisten. Als sich auch keine Schuhprobleme jenseits Kilometer 60 einstellten, wusste ich, dass der große Wurf gelingen könnte. Schade, dass ich dem Ausreißversuch des in 2:35 Stunden finishenden Trios der AK 50 nicht folgen konnte“, kommentierte Machacek seinen Husarenritt.

Jürgen Schnepf, der zweite TFF-Skater, musste ab Kilometer 65 der häufigen Führungsarbeit und der steten Tempoverschärfung in seinem Rollenzug Tribut zollen. In 2:55 Stunden verfehlte er seine anvisierte Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h knapp. Mehr als Platz 21 war nicht drin.

Deutscher Meister mit neuer Rekordzeit wurde der Dessauer Patrick Täubrecht in 2:24 Stunden, bei den Damen siegte Michaela Neuling aus Gera in 2:45 Minuten.

Bereits in Kürze wird der neue TFF-Langstreckenpfeil seine Stärken bei den Stadtmarathons in Wien und Berlin beweisen können. Die 75-Minutenmauer wackelt.